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Bettenburgen verdrängen die Wüstensöhne



Bilder wie dieses werden an den Stränden vor den Toren Dubais vermutlich schon bald der Vergangenheit angehören. Sobald die derzeit skelettartig in den Himmel ragenden Bettenburgen fertig gestellt sind, werden wohl auch die Wüstensöhne mit ihren Kamelen - heute noch eine Touristenattraktion - aus ihren Zelten am Jumeirah-Beach vertrieben werden.

Zurzeit beherrschen riesige Kräne auf den in Rohbau befindlichen Wolkenkratzern das Bild, das sich hinter den Strandhotels der Meridien-Gruppe bis hin zum Sheraton erstreckt.. Am schlimmsten betroffen ist das edle Ritz Carlton am Jumeirah-Beach, das sich noch unlängst harmonisch in die Strandlandschaft einfügte, aber zwischen von den für künftige Touristen-Residenzen und Hotels in den Himmel wachsenden Bautürmen geradezu erdrückt wird. Hinter der "Strandlinie" entsteht eine Stadt aus der Retorte für mehr als 80.000 Menschen, die hier "Erholung oder ihren Ruhesitz finden wollen."



Die internationalen Gäste des "Ritz Carlton", wie gesagt vormals eine Oase der Ruhe, können sich 24 Stunden lang am Baulärm der einen Steinwurf entfernt hochschießenden Betonklötze "erfreuen". Doch da Dubai "worldwide in" ist, nehmen die Fremden aus aller Welt den andauernden Baulärm und die zu Hunderten an und abfahrenden Baufahrzeuge - so scheint es - mit stoischer Ruhe hin. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass andernorts oft selbst die geringste störende Bautätigkeit zu Schadenersatzforderungen gegenüber Reisveranstaltern und Hotels führt .

Kritik wäre auch angebracht, wenn man feststellt, wie leichtfertig z.B. die Lifeguards des Ritz Carlton ihre Obhutspflichten für die ihnen anvertrauten Fünfsternegäste am hoteleigenen Strand verletzen. Wenn Badegäste bei gefährlichem Wellengang trotz Gefahr signalisierender roter Flagge in die tückischen Fluten steigen, scheint sie dies kaum zu kümmern. Da seien die um ihre Gäste rührend besorgten Lifeguards des Royal Meridien lobend erwähnt., die die ihnen anvertrauten Gäste vor gefährlichen Ausflügen ins Wasser rechtzeitig warnen.

Hier am Rande der Wüste, am Jumeirah-Beach, entsteht eine Stadt der Superlative, die wie so alles, was an Projekten in und um Dubai geplant und realisiert wurde, dieses Attribut verdient. Vor allem reiche Engländern, Inder und Russen scheinen im Kaufrausch zu sein. Innerhalb eines Jahres haben sich die Preise für Luxus-Appartements in den 2006 fertig werdenden Jumeirah-Beach-Residenzen mehr als verdoppelt.. Derzeit nehmen vor allem Russen in den Wintermonaten die Fünfsternehotels lautstark und rücksichtslos in Besitz, vielleicht nach dem schlechten Beispiel mancher Deutschen in Spanien.

Die Anteil der Deutschen im Königreich Dubai - so klagen Hotel-Manager - ist von einst 25 Prozent vor 4 Jahren auf knapp 7 Prozent zusammen geschrumpft. Vergisst man die derzeitigen Großbaustellen - so gibt es viele gute Gründe, den Herbst- oder/und Winter-Urlaub im Königreich Dubai zu verbringen. Nur knapp über sechs Stunden Flug, hervorragender und freundlicher Service, Sonne pur, ausgedehnte weiße Strände, ein Einkaufsparadies wie kaum ein anderes..

Der Straßenverkehr in Dubai allerdings hat inzwischen dramatische Formen angenommen. Für eine Taxifahrt vom Jumeirah Beach nach Dubai-Stadt z.B. in den Gold Souk benötigte man bis vor kurzem noch etwa 20 Minuten. Inzwischen braucht man zur "Rush Hour" anderthalb bis zwei Stunden dafür. (Das benachbarte Emirat Abu Dhabi erreicht man in ca.. 75 Minuten). Die ersten wohlhabenden "Lokals" "flüchten" dem Vernehmen nach aus dem längst überfremdeten Scheichtum Dubai nach Abu Dhabi, wo noch ein erhebliches Mehr an arabischem Flair zu finden ist. Prof.

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2002 Veröffentlichung unter Quellenangabe gegen Beleg.

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